Architektur/Bauleitung:
Wirz Architekt:innen, Zürich
Bauherrschaft:
Privat
Auftragsart:
Direktauftrag
Planung und Ausführung:
2017
Farbgestaltung:
Cécile Burri Farbgestaltung, Zürich
Bilder:
Hannes Henz, Zürich
Pläne:
Wirz Architekt:innen, Zürich
Obwohl das Baumeisterhaus von 1855 nicht im kommunalen Inventar der Gemeinde Horgen verzeichnet ist, hat es eine bewegte Geschichte hinter sich: vom Weinkeller zum Bad- und Kurhaus, in welchem vor 150 Jahren der erste katholische Gottesdienst in Horgen stattfand, dann zur Turnhalle, später zur Schreinerwerkstatt und Metzgerei.
Heute wird das Haus als Wohnhaus mit mehreren Wohnungen und einer Schlosserei im alten Kellerbereich genutzt. Mit viel Gespür für die verborgenen Schätze haben die heutigen
Besitzer:innen Schicht um Schicht abgetragen und sich – eines Denkmals würdig – ihre Wohnung und Werkstatt eingerichtet.
Bei der anstehenden Fassadensanierung wurden die beigen Eternitschindeln durch einen weissen Dämmputz ersetzt und anstelle der bestehenden Fenster filigrane, historische Holzfenster eingebaut.
Die Fensterfutter wurden wie ursprünglich in Holz ausgeführt und zusammen mit den ornamentierten Dachuntersichten in einer glänzenden Ölfarbe gestrichen. Die Fassade wir mit dem kühlen Blaugrau des Holzwerks und den rot melierten Ausstellmarkisen bereichert.
Bei der Sanierung der Gartenwohnung war die grosse Herausforderung der Einbau von Küche und Bad. Es standen nur gut zehn Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Die
beengenden Einbauten wurden entfernt mit der Idee, Küche und Bad zusammenzulegen. Der durchgehende Bodenbelag in einem kräftigen Ziegelrot unterstützt dies, die Trennung der Nutzungen erfolgt nur durch eine filigrane
Metallständerwand, die gerade mal fünf Zentimeter misst. Das Oberlicht mit Rillenglas und die verschiedenen Farbflächen lösen die Wand und den Raum auf, anstelle von starren Raumgrenzen weitet sich
die kleine «BadKüche» zu erstaunlicher Grösse.
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